Haltestelle Bundesbahndirektion. Viel herrschaftlicher geht es nicht mehr, wenn es um das Eisenbahnwesen geht. Vielleicht noch k.u.k. Direktion Bahnwesen. Aber heutzutage heißt die Regionalzentrale der ÖBB in Innsbruck eben so.

Und bei den Weihnachtsfahrtagen beim Modellbahnverein Innsbruck wird wieder die Tür in den Keller der Bundesbahndirektion geöffnet. Viele mittelblaue Schilder weisen den Weg. Der Bahnfan erkennt gleich:
„Die sehen ja aus wie am Bahnhof!“

Früher sahen die Schilder wirklich so aus, ich kenne sie noch aus meiner Jugend. Mittlerweile ist das Erscheinungsbilder der ÖBB frischer und moderner als das der DB und auch diese Schilder wurden an den vielfrequentierten Bahnhöfen ausgetauscht.
Mitmachteil für Kinder
Über eine lange, überdachte Rampe kommt man dann als Besucherin in den Keller, zwei Mal ums Eck – und man steht vor dem Mitmachteil der Anlage: einer kleinen Pendellok, die die kleinen Besucher mit dem Trafo selbst steuern dürfen. Sie fährt zwischen zwei kleinen Lokalbahnhöfen hin und her, am Bach entlang. Sogar da haben die Modellbauer aus Innsbruck aufs Detail geachtet: Ein Fahrrad wurde scheinbar achtlos in den Bach aus Harz geworfen. (Natürlich war das eine sehr bedachte Aktion der Modellbauer. Eine Palette findet sich dort auch noch, wenn man die Muße hat, genau hinzusehen.)
Die eigentliche Anlage hat zwei Besonderheiten: Sie ist auf zwei Räume verteilt und kommt, soweit ich das sehen konnte, ohne Schattenbahnhöfe aus. Daher wird es zu Stoßzeiten wie an den Fahrtagen auf der Anlage schon mal richtig voll.

Dann sind alle Bahnsteige an den sehr groß dimensionierten Bahnhöfen belegt. Einer sieht aus wie Innsbruck, Hintergrundbilder aus dem Großformatdrucker weisen darauf hin. Ich konnte an dem Winter-Wochenende das leider nicht auf Korrektheit überprüfen: Die Berghänge rund um die Stadt waren im dichten Schneetreiben kaum zu sehen, ein paar beleuchtete Häuser zeigten sich erst abends.
Rotlicht
Wenn erwachsene Männer lustig werden, wird der Humor schon mal recht eindimensional – horizontal sozusagen. So auch auf der Anlage in Innsbruck. Ich habe schon in meinem Instagram-Feed darauf hingewiesen. Ich finde diese Art Pennäler-Humor ja an sich völlig in Ordnung, aber bitte nicht bei den Aktionsstationen, wo Knöpfe zu drücken sind. Die locken die Kleinen an, und die verstehen den Witz noch nicht – und erklären grenzt dabei an ein Ding der Unmöglichkeit. Also bitte, muss nicht sein. Ihr kriegt auch noch einen eigenen Post über Straßenstrich und Prostitution in der Kategorie „Der gebaute Witz“. Versprochen!
Österreich-Spezifika
Und die Musi’ spuit dazu: Mein Tirolerisch ist kaum vorhanden, einiges von dem, was mir dort gesagt wurde, habe ich kaum verstanden. Aber ich würde mal sagen, dass hier einfach dem Brautpaar aufgespielt wird. Volle Geranien-Power, natürlich!

CAT steht nicht für bekannte Bagger, sondern auch den City-Airport-Train, der Touristen und Geschäftsreisende, die aufs Geld achten, vom Flughafen Wien zur Wiener Innenstadt bringt. Nicht nur München hat also einen weit entfernten Flughafen. Schön, dass auch im vier Stunden Zugfahrt entfernten Innsbruck dieses Wagenmaterial ausgestellt wird.

Lüftlmalerei ist es nicht ganz, was sich an den Wänden im Keller befindet. Aber Vereinsmitglieder haben sehr liebevoll und sehr malerisch die Wand mit entsprechenden Hintergründen verziert, die zu den Bergstrecken passen. Über Eck ist das schön, und auch Teile der Wandausstattung werden mit in die künstlerische Gestaltung mit einbezogen.


Das Marterl befindet sich direkt neben dem Nacktbadestrand, was aber die Wanderer nicht von der Andacht abhält.

Oder diese Rarität als Schmalspurbahn von Stängl:

[…] Bogen zu schließen, möchte ich noch von dem Naturausstatter Woodland Scenics erzählen. Auf der Anlage in Innsbruck, die ich vor kurzem hier vorgestellt habe, wird gerade ein Weinberg neu gestaltet. Und auch hier ist Styropor die Unterlage, aber was die […]